Namibia / Südafrika 2017

Vom Etosha Nationalpark bis nach Kapstadt

Ja, ich hatte es versprochen. Namibia, ich komme wieder. Diesmal wollte ich einige Highlights noch einmal besuchen und mir dabei viel Zeit lassen. Ausserdem war ich noch nie in Kapstadt, also wollte ich diese Stadt irgendwie in die Reise mit einbinden. so ging es von Windhoek zunächst nach Norden in den Etosha Nationalpark und von da aus 4000 Kilometer weit nach Süden bis zum Kap der guten Hoffnung.

Im alten Fort und Restcamp Namutoni tobte 2009 noch das Leben. Im Innenhof gab es viele Restaurants und Geschäfte. 2017 war das Fort eher ein „Lost Place“. Leer und verfallen. Es gibt ein neues Restaurant, was auch ganz nett ist, aber das Flair des alten Forts, hatte es nicht.

Die Tierwelt des Etosha Nationalparks ist großartig, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass die Tiere 2009 fotogener waren.

Hier eine kleine Auswahl…

Während Giraffen extrem vorsichtg sind, wenn sie ans Wasserloch kommen, braucht der Elefant niemanden zu fürchten. Ausser den Menschen natürlich…

Und sie lieben es, sich ausgiebig an einem Stein, Termitenhügel oder Baumstumpf zu scheuern.

Zebras, Gnus und Springböcke sind exzellente Nahrung für einen weiteren Star im Etosha…

Wo auch immer sich ein ganzer Haufen Fahrzeuge ineinander verkeilt hat, kann man damit rechnen, einen Löwen zu sehen. Manchmal so weit entfernt, dass man nur raten kann, dass es sich um einen Löwen handelt, manchmal ganz entspannt am Strassenrand.

Vogel Strauss mit Familie. Hyänen haben einen schlechten Ruf, aber ich finde sie ganz drollig. Beim Fotografieren jedenfalls. Die Warzenschweine sind echt hässlich aber auch mächtig mutig.

Vielleicht eines der letzten seiner Art: Ein lebendes Nashorn mit einem stattlichen Horn auf der Nase.

Links: Auf den schlechten Schotterstrassen sollte man sich an die Geschwindigkeitsbeschränkung halten, sonst kann das böse ausgehen.

Ganz klar. Der Etosha Nationalpark war gleich am Anfang der Reise der absolute Höhepunkt und für einen Fotografen ein Traum. Die Temperaturen lagen bei fröhlichen 38 Grad im Schatten, was das Warten im Auto am Wasserloch nicht gerade angenehmer gemacht hat. Aber von nun an sollte es kühler werden. Nur eine Tagesreise entfernt wartete Swakopmund mit stürmischem Wind bei 18 Grad Tageshöchsttemperatur.

Die Spuren deutscher Kolonialgeschichte werden immer weniger. Dennoch ist Swakopmund die deutscheste Stadt in Namibia. Es ist ruhig und abgeschieden hier. Und kalt. In der Tiger Reef Beach Bar gibt es die besten Burger der Stadt. Und die Flasche Wein Kostet nur fünf Euro…

Der folgende Tag beginnt mit dem Ereignis, das ich mir am wenigsten gewünscht hatte: Einer Reifenpanne. Glücklicherweise bekam ich Hilfe von dem Reiseleiter einer schweizer Reisegruppe, der das Rad in weniger als 15 Minuten gewechselt hatte. Da HERTZ mir wegen der Rückgabe des Fahrzeugs in Südafrika kein zweites Reserverad Vermieten wollte, durfte ich nun 230 Kilometer schlechtester Piste ohne Reserverad zurücklegen, ehe ich in Solitaire einen gebrauchten Ersatzreifen erstehen konnte.

Solitaire besteht aus einer Tankstelle, einem Hotel, einem Restaurant und zum Glück, einer Reifenwerkstatt.

Glücklicherweise hat mich diese Aktion nicht all zu viel Zeit gekostet, denn es wartete das nächste Highlight auf mich. Im abgeschiedenen Dune Star Camp, in dem man nur eine einzige Nacht buchen kann, hat man die Möglichkeit, das Bett auf die Terrasse zu ziehen und unter freiem Himmel zu schlafen. So viele Sternschnuppen wie in dieser nacht, bekomme ich sonst nur selten zu sehen.

Dazu gibt es noch eine kleine Führung durch die Natur, einen Sundowner und ein drei Gänge Menü. Das lässt das Herz eines jeden schwäbischen Afrikatouristen höher schlagen.

Helmeringhausen besteht aus einer Tankstelle, einem Bottle Store und einem Hotel. Hier hat man ebenfalls keine Wahl und darf am abendlichen drei Gänge Menü teilnehmen. Der nicht ganz gare Springbock sorgte am darauf folgenden Tag allerdings für einige ungeplante Stopps an Tankstellentoiletten…

Der Fish River Canyon ist schon sehr beeindruckend. Mit dem Grand Canyon in den USA kann er allerdings nicht mithalten. Fehlende Wanderwege und Ähnliche unterhaltsame Attraktionen lassen einem lediglich ein beeindrucktes „Aha“ entlocken. Schön ist er dennoch. Dafür fühlt man sich in der nahe gelegenen Canyon Lodge sehr wohl. Der Blick vom Pool oder aus dem Fenster der hübschen Häuschen ist wohl einmalig. Und einen 8 Kilometer langen Trail durch die Umgebung gibt es auch.

Und das war es dann. Nach zwei entspannten Tagen am Fish River Canyon, verlasse ich Namibia. Der Grenzübertritt nach Südafrika ist unkompliziert und schnell, die Grenzbeamten, besonders in Südafrika, ausgesprochen nett. Kurz hinter der Grenze liegt der Ort Springbok. Ich habe keine Ahnung, was an diesem Freitag los war, ob ein Generalstreik angekündigt war oder jemand das Ende der Welt vorher gesagt hat. Jedenfalls habe ich noch nie einen so vollen Supermarkt gesehen. Und in den Strassen herrschte das reine Chaos. Wesentlich ruhiger ging es da in meiner Unterkunft zu. Die Sperrgebiet Lodge ist komfortabel und sauber und die Besitzer ausgesprochen freundlich.

Im Kite Surfer Paradies Langebaan ist es immer windig. Und wie. Bei Flaute brauchen Surfer Ihre Übernachtung nicht zu bezahlen. Das alte Farmhaus erinnerte mich stark an Irland, so wie eigentlich der ganze ort.

Rostige Briefkästen und jede Menge toter Möwen am Strand. Skurril. Im Kultrestaurant PEARLYS, kann man gut, günstig und strandnah speisen.

Einziger Höhepunkt in Langebaan ist der West Coast Nationalpark und auch damit ist man an einem Tag durch. Während der Blüte der Wüstenblumen, ist hier alles überlaufen. Ich war schon etwas spät dran.

Von Langebaan bis nach Kapstadt sind es keine 150 Kilometer. Und gleich mal vorweg: Ich kann den Hype um Kapstadt nicht verstehen. Mir hat es nicht so richtig gefallen. Besonders die vielen Obdachlosen und die Armut, Seite an Seite mit grossem Reichtum, hat mich ziemlich erschreckt. Im Touristenviertel Waterfront , merkt man davon nichts.

Dafür fand ich die Kaphalbinsel und die kleinen Badeorte an der Küste sehr nett. Am Kap der guten Hoffnung, wo sich alle Touristen gerne mal ablichten lassen, endet diese Reise.

So ist das halt immer, wenn man versucht einen tollen Urlaub noch einmal zu toppen. Es gelingt einem nicht. An die Namibiareise von 2009 kam dieser Urlaub leider nicht heran. Dennoch war es schön. Es war eben anders. Ich hatte mehr als genug Zeit um die Sehenswürdigkeiten voll zu geniessen. Und es waren einige Highlights dabei, wie z.B. das Dune Star Camp, die absolut beeindruckend waren. Die Unterkünfte und das Essen waren Top (ausgenommen der Springbock) und ich fühlte mich jederzeit sicher. Mal sehen, ob es mich noch einmal nach Afrika verschlägt. In näherer Zukunft allerdings nicht. Da habe ich schon andere Pläne…